Karel Hašler - Šáteček

Měli jsme státeček,
jako ten šáteček,
jako ten šáteček krumplovaný,
ale zlí sousedi div že ho nesnědí,
jenom ho trhají s každé strany.
Nikdy jsme neměli k záhubě blíž,
dělali nad námi hákový kříž.
A pak ten šáteček
jako ten státeček
trpce nes německou útlaku tíž.

Pak byl ten státeček,
jako ten šáteček,
jako ten šáteček otrhaný.
Však my se vzkřísíme,
my si ho spravíme,
bude zas tak jako malovaný.
Bouře se přežene, ožijeme
a pak ty vetřelce vyženeme.
Pak si ty hadříčky
ke svému šátečku přišijeme.

Je zas náš státeček,
jako ten šáteček,
jako ten šáteček kvítkovaný.
Už je zas celičký,
už je zas běličký,
červeně a modře vyšívaný.
Teď už se nebudeme ničeho bát,
teď budou za námi přátelé stát.
Nedají šáteček
a ten náš státeček
už není státeček, už je to stát.

Karel Hašler,
der legendäre tschechische Musiker, Sänger, Kabaretist, Autor, Herausgeber und Filmemacher. Karel Hašler wurde am 31. Oktober 1879 in Zlichov geboren, damals noch in einem Ort bei Prag. Seine Eltern arbeiteten in einer Glasfabrik in Smichov. Hašler wurde zum Handschuhmacher, sehr früh begann er allerding in Prager Gaststätten als Amateur zu spielen. Das Interesse fürs Theater war bei ihm so stark dass er sich mit seinem Vater zerstritt und zu einer Wandertheatergesellschaft floh. Nach dieser Periode, die ihm auch viele Erfahrungen brachte, gelang er ziemlich bald auch in Theater (im Nationaltheater spielte Hašler sogar Romeo oder Chlestakov).

Bedeutend für sein weiteres Leben war das Treffen mit Rudolf Friml. Bereits das erste Auftritt mit ihm und seiner Schwester Zdena (später Hašlers Frau) bedeutete einen großen Erfolg und gerade Friml inspirierte Hašler zum Komponieren – das Lied Večer za strahovskou bránou ist bis heute ein Schlager geblieben. Genauso waren auch andere seine Lieder - Ty petřínské stráně, Když nad Prahou večer se uklání, Strahováček, U svatého Matěje, Staré zámecké schody. Am Anfang des ersten Weltkrieges war er bereits Direktor des Theaters Rokoko und aus dieser Zeit kommt auch sein Lied Když jsem mašíroval přes hranici, měl jsem bílý kvítek pod čepicí...

Zu dieser Zeit verlies er die idylischen Lieder und begann in seinen Kabaretvosrstellungen aktuelle Lieder zu singen, mit denen er vor allem die politische Situation kritisierte.

Aus seinen mehr als 250 Liedern blieben sehr viele mehr als 50 Jahre im Bewusstsein der Leute erhalten.

Von einer sehr großen Bedeutung ewar für Karel Hašler die Erfindung des Tonfilms, wo er verschiedenste Professionen vertrat – Komponist, Buchautor, Regissuer. Zum Beispiel in den Film Písničkář (Liedermacher), wo er auch die Hauptrolle verkörperte, gehört auch das bekannte Evergreen Ta naše písnička česká, sein gar berühmtestes Lied, dass paradox wahrscheinlich zu seinem Todesurteil wurde.

Ta naše písnička česká wurde sehr bald in die breiteste Öffentlicheit übertragen und für lange Zeit zum größten Hit. Obwohl ziemlich sentimental, vor allem nach der Okkupation widerspiegelte es den Trotz und wurde zur Hoffnung der ganzen Nation.

Bereits im Jahre 1941 wurde Hašler das erste Mal verhaftet und nach drei Tagen entlassen, das zweite Mal am 2. September 1941. Er wurde in Peckarna und Dresden verhört und gefangen gaehalten und Mitte Oktober ohne ein Gerichtsverfahren ins KZ Mauthausen gebracht. Im Dezember wurde er in eiskaltes Wasser getaucht und halbgefroren und mit Darmruhr erkrankt starb er knapp vor den Weihnachtsfeiertagen am 22. Dezember.

In Karel Hasler starb vorzeitig ein tschechischer Künstler, der sich nicht nur in die Geschichte des tschechischen Theaters, Films und Kabaretts einschrieb, sondern auch in die Musikgeschichte. Unsere Schuld gegenüber diesem ausgesprochen tschechischen Liedermacher und aufrichtigen Patrioten bleibt bis heute nicht ganz vergolten.